Bilder aus Japan
In der Reihenfolge geschossen wie der Blogeintrag unten beschreibt:




































AntoniaInJapan - 19. Jul, 11:03
6.7.12Und auf geht's nach Osaka und von da aus einmal die Runde ins sonnige Kagoshima. 7 Orte sehen, zwei Freundinnen besuchen und viel viel neues Essen erforschen stehen auf dem Plan.Mit der KLM von Hamburg nach Amsterdam. Auf dem Flug gab es ein paar niedlich verpackte Cracker und einen Saft. Schiphol ist ein offener und freundlicher Flughafen. Ob im Speed-Spa, im Internet/Office Bereich, in etlichen stilvoll eingerichteten Sitzecken können die Gäste sehr gemütlich und entspannt auf seinen Flug warten. Sogar einen Flügel kann man hier nutzen und ein kostenfreies Museum gibt es auch. Kinder dürften hier besonders auf ihre Kosten kommen. Fünf Wohlfühlsterne für den Schiphol Airport.7.7.12Mach der langen Reise habe ich erst mal einen Entspannungsspaziergang durch Osaka gemacht und im Sento gebadet, weil das Sento des Hotels außer Betrieb war. Naja, dafür gibt's nen Yukata und Handtücher. Bei der Gelegenheit habe ich herausgefunden, dass ich im Harajuku von Osaka wohne, in einer Parallelstraße der Dotonboribashi. Meine obligatorischen Takoyaki (gebratene Tintenfischbällchen) habe ich mit einem Alkoholfreien Kirin und netter Unterhaltung genossen. Die Gegen hier gefällt mir sehr. Der Mandarake ist um die Ecke, sowie etliche Designerläden und ganz urige, klitzekleine Cafes und Bars. Ein cooler Mix, den sich die meisten Osakaer nicht entgehen lassen. Es ist zwar erst 21 Uhr, aber durch den langen Flug und die fehlende Nacht, spare ich mir Osaka bei Nacht für morgen auf.Das Viertel "Nanba", in dem ich wohne, ist das reinste Einkaufs- und Ausgehvergnügen. Morgen mache ich eine Spritztour zum Riesenrad. Heute waren die drei größtern Einkaufzentren dran, die anderen, die nur aus einem Hochhaus bestanden, habe ich nicht geschafft. Dafür ist untem im Nanba City (einkaufzentrum Nr.1) ein riesiger Frischemarkt mit Fisch, Gemüse, Fleisch, Obst, Brot und Okashi (Süßigkeiten und Cracker). Da habe ich Cracket gekauft, die wie eine Melone aussehen. Mal sehen ob ich in Osaka morgen die Sachen finde, die ich aus Kyoto haben wollte. Das wär cool und bei so vielen Geschäften denkbar. Diese Einkaufzentren sind absolut riesig, 5 bis 9 geschosse umfassend und ab und an mit ein bisschen Sightseeing gespickt.Mir fallen die Augen zu. Bis morgen.8.8.2012 UmedaHeute mache ich die Stadt zu Fuß unsicher. Meine hübschen Paar Schuhe in der Tasche mache ich mich auf nach Umeda. Ein 4,5km langer Spaziergang. Für jeden Japaner eine Zumutung so weit zu laufen, für jeden Touristen eine nette Abwechslung um auch mal in den ganz kleinen Gässchen herumzustreunen. Auf dem Weg zum Wissenschaftsmuseum, meiner ersten Station halte ich noch kurz am ShintoSchrein um die Ecke um 50¥en zu versenken und schaue mir den beeindruckenden NanbabetsuinTempel an. Die Buddhisten hauen beim Schmücken ja immer richig auf die Kacke. Gold und schwarzer Lack überall. Riesige Bühnen mit superhohen Tatami (geflochtene Strohmatten) und vielen Sitzen, ich komme mir vor wie im Theater. Sonntag morgen ist erstaunlich wenig los auf den Straßen. Ich habe wohl Glück, dass ich nicht in die Einkaufs-Zonen gerannt bin.Beim Science Museum angelangt, das auch einer süßen, kleinen Insel liegt erschlägt mich allerdings die Kanjiflut. Also das hier nicht eine einzige Überschrift oder so was wenigstens in Romanji steht... Fehlanzeige. Auch kein Wort Englisch. Das hatte ich schon im Miraikan in Tokyo. Ohne rechte Lust jedes kleine Hinweisschild umständlich zu übersetzen, gehe ich zum Umeda Sky Building weiter. Das Science Museum scheint auch eher was für Kinder zu sein, mit allerlei Spielkram. Schon eher mein Kanji und Sprachlevel... aber naja. Da soll in der Gegend noch ein Keramik Museum sein, das würde mich mehr interessieren.Also weiter zum Umeda Sky Building, das umringt ist von einem Garten, mehreren Baumreihen und in der Mitte des Komplexes mit einer Art Urwald-Insel mit Wasserfällen und vielen Karpfen aufwartet. Das Umeda Sky Building ist ziemlich markant: es besteht aus zwei Türmen, die oben und in der Mitte miteinander verbunden sind. Ganz oben ab dem 39. Stock beginnt der Aussichtsbereich. Hier gibt es einige Restaurants mit Aussicht, aber da ich noch keinen rechten Mittagshunger habe, bezahle ich die 700¥ Eintrittsgeld für den 40. Stock. Da setze ich mich erstmal entspannt mit meinen bemalten Crackern (Feuerwerk, Fächer und Melonenviertel) vom Markt gestern in einen der gepolsterten Hochsitze und genieße die Aussicht.Auf einem Dach wird Tennis gespielt. Die Sicht ist sehr gut. Bis zum Hafen kann ich gucken. Im Hintegrund liegen einige Berge. Es gibt in Osaka viele coole Gebäude, die entweder auf alt machen mit Kuppeln, Erkern und Säulen oder total futuristisch aus Stäben und Glas bestehen. Aber ab und an gibt es tatsächlich unverputzte fast Fensterlose Betonblöcke und halb fertige Baustellen, die unten schon benutzt werden z.B. als Parkhaus. Grau in grau und sehr bedrückend sieht das aus. Das gibt Osaka einen schmuddeligen Look, den es nicht haben müsste. Auffällig sind auch diel wenigen Parkflächen. Während man z.B. in Tokyo und Kyoto andauernd in irgendwelche riesigen Parks ungeplant reinläuft, ist das Grün in Osaka rar gesät und schwer ausffindbar. Mein Frühstück Matchamelonpan (Hefebrötchen mit grünem Tee gefärbt und Melonenpudding gefüllt) und O-Saft wollte ich eigentlich im Park essen, aber den habe ich glatt verpasst. Auf dem Rückweg finde ich ihn vielleicht. Vom Observatorium sehe ich nur eine große Grünefläche und eine kleine. Ansonsten nur vereinzelte Bäume und Sträucher. Was auch ein bissl auf Stadtbild drückt sind die Hochgelegten Autobahnen, von denen es hier wimmelt. Der Autolärm und die Luft sind darunter nicht so gut, blöderweise kann man ihnen nicht gerade aus dem Weg gehen. Für Spaziergänge ist Osaka also nicht gerade die beste Stadt.Im Cafe auf der Aussichtsplattform gönne ich mir einen superleckeren Matcha Latte und einen großen amerikanischen Keks. DasnUmeda Building ist mit Verkaufständen vollgestopft. Auf der Aussichtsebene gibt es einen Service, bei dem sich Paare den Namen beider Personen in ein herzförmiges Schloss gravieren lassen können. Sehr süß. Fehlt nur noch der Zaun, wie auf der Brücke zum Dom in Köln. Da sich trotz Titenfisch, Melonenpudding, Fisch und Milch im Match Latte kein einziges Zeichen einer Allergie gezeigt hat, esse ich seit langem mal wieder ein Softeis. Hmm. Echt lecker.9.7.2012Der dritte Tag ist angebrochen. Wieder in Osaka unterwegs habe ich mich endlich orientiert. Mein Hotel liegt genau zwischen Dotonbori Bashi und Shinsaibashi. Die Shinsaibashisuji (Seitenstraße der teuersten Meile Osakas) führt mich direkt zur Dotonboribashi und den großen Werbeschildern, u.a. das bekannte Werbeschild mit dem Glico(Guriko) Läufer, der als Siegespose seine Arme in den Himmel streckt, als er ins Ziel einläuft. Hier zappelt und blinkt alles wie verrückt und Angestellte der kilometerlangen Einkaufsmeile preise lauthals die Angebote ihres Ladens an. Hier findet man auch den Kani, den Riesenkrebs (Königskrabbe?) über dem besten Kanirestaurant mit Straßenverkau der Stadt. Ich habe mein Ziel erreicht und kehre ein. Im zweiten Stock, dem Nichtraucherabteil werde ich ans Fenster gesetzt und bestelle ein Kani Menü, das auf dem Foto hervorragend aussieht.Einen Tee später bekomme ich die erste Vorspeise. Es ist eine gekühlte (wahrscheinlich vorher gekocht oder gedämpfte), aufgeschnittene Krebsschere mit Bein mit Essing als Dip. Mit einem Krebs-Besteck befreie ich das Fleisch von seinem Panzer und sauge damit ein wenig Essig auf. Der Essig ist sehr mild und zerstreut meine Befürchtungen er könnte unangenehm sauer sein in Windeseile. Das Krebsfleisch ist extrem zart und hat einen ganz eigenen angenehm dezenten Geschmack. Er schmeckt gar nicht nach Meer oder Fisch. Das auseinandernehmen des Essens macht diesen Restaurantbesuch zu einem kleinen Erlebnis. Nix da Schüssel her und rein damit. Ich lasse mir Zeit. Etwas zu viel Zeit, denn da kommt auch schon die nächste Portion.Wieder eine kühle Krebsschere mit Bein, die ses auseinanderzunehmen gilt. Diesmal ist Sojasauce der Dip. Sehr lecker. Ein nettes Kontrastprogramm von mild säuerlich bis salzig schmeckt der Krebs in beiden Varianten einfach nur gut.Nun kommt ein kleines buntes abgedecktes Schüsselchen an die Reihe, das an einen Pilz mit kleinem Hut erinnert. Darin verbirgt sich ein Eierstich mit Krebsfleich, wer hätte das gedacht, und leckerem teigigem Inneren. Eine gelbe Fingerkuppengroße Bohne bringe ich auch zum Vorschein. Übergossen ist der Eierstich mit ein wenig Suppe aus Fischsud, Krebs-uns Yuzustreifen. Yuzu ist die chinesische Zitrone. Trotz extremer Säure hat sie einen unheimlich leckeren Geschmack, wenn man sie in Maßen verwendet. Sie gbit dem Eierstich dieses unverwechselbare Yuzu-Aroma, das ich besonders mag.Danach kommt noch ein abgedecktes Schälchen. Es ist ungefähr 3cm hoch, abgedeckt und aus Ton tront es auf einem Holzquadrat. Ein Holzlöffelmliegt daneben. Es handelt sich hier um Kresbagratin. Den Grund bilden ca. 5cm lange runde Nudeln mit einem lange Loch in der Mitte, Pilze und weitere mehlige Bestandteile, wahrscheinlich gekochte Bohnen und Krebsfleisch. Das ganz ist mit Käse überbacken und oben drauf trohnt ein Stückchen rotes Krebsfleich,mdass halb mitüberbacken wurde. Ein echter Traum. Es ist schön earm und die Nudeln sind genau richtig durch und nicht zu weich.Als nächster Gang kommt Krebste,pura an die Reihe, neben dem Yuzu im Names des Menüs ein Hauptgrund, der mich zum Bestellen bewegte. Eine Schere wurde entfernt, aber das Fleisch hängt noch am Ende des Beins, sodass man es anfassen kann und der ganze Teil mit dem Fleisch schön knuprig mit Krümeligem Teig überzogen in Öl ausgebraten werden konnte. Der Krebs kommt zusammen mit ebenfalls "tempurierten" Auberginenstück und Okra. Die Okra ist mir immer etwas zu hart, aber Aubergine und Krebs sind wirklich gut. Bei Tempura kann man gar nichts falsch machen und man kann praktisch alles "tempurieren", sogar Blätter. Der einzige, labbrige Tod des Tempura ist die Zeit, Suppe und eine ungünstige Kombination aus beidem. Dieses Tempura ist kross ohne fürchterlich heiß zu sein. Hmm. Tempura wird in einer leichten, fast durchsichtigen, hellen Sojasaußenvariante gedippt.Als nächstes kommt eine Menge Gschirr auf den Tisch: eine Klare Suppe mit dezenter Einlage, eingelegetes Gemüse (Kohl, Retting und eine Ume (saure Aprikose, die Teile sind Geschmackssache, ich mag sie), frische grob gehackte glatte Petersilienblätter mit Wasabi (aus echter geriebener Wasabiwurzel, die mit dem Pulver nicht zu vergleichen ist), eine leere Reisschüssel, eine flache mit Wasser gefüllte Schale mit einem kleinen Reislöffel drin, eine Art Teekanne mit klarer Supper gefüllt und ein kleiner Topf gefüllt mit Reis und wer hätte das gedachtnKrebsfleisch, der auf einer kleinen Flamme heiß gehalten wird und mit einem dicken Holzdeckel verschlossen ist. Das ganze heißt Chazuke: Cha ist der Tee und zuke ist einlegen. Es handelt sich also um etwas in Tee eingelegtem. Das ist ein Essen zum selbser basteln. Reis und Krebsfleisch werden mit Hilfe des nassen Löffels (Reis klebt an nichts nassem) in die leere Schüssel gefüllt und mit einer beliebigen Mischung aus Petersilie und Wasabi vermengt. Jetzt kann man es essen, oder aber man legt das ganze in die klare Suppe aus der Kanne ein. Einfach die Suppe nach belieben über den Reis gießen, rühren, fertig. (Ich hab das mal zu hause mit einem rohen Ei, ungewürztem Reis und purem Dashi gemacht. Das Ei ist ein bischen gestockt und es war göttlich.) Das ganze auf die Stäbchen schaufeln und rein damit. Den Rest darf man aus der Schüssel trinken. Der Reis wurde mit dem Krebsfleisch zusammen gekocht und hat deswegen und vielleicht noch wegen anderer Zutaten einen intensiven Geschmack angenommen, der sich in der Suppe besonders gut verteilt und mit Wasabi und Petersilie gewürzt wird. Das kann ich nur weiter empfehlen. Chazuke macht Spaß und schmeckt gut. Die Misosuppe und das eingelegte Gemüse (Tsukemono) werden in Japan standardmäßig zu traditionellen Gerichten gereicht. Hmm... Diese Ume...Zum Nachtisch gab es eine Kugel Vanilleeis mit frisch gemachter Soße aus Matcha, grünem gemahlenem Tee. Sehr erfrischend und nicht zu süß. Mit Matcha kann man bei mir aber auch nichts falsch machen. Matcha ist wie Kaffee: bitter und mit einemmeigenn Geschmack. Matcha schmeckt mir in allen Varianten: vom Kuchen bis zum Matchsalz.Nur gut, dass ich noch nicht gefrühstückt hatte. Puh und ich glaube Abendessen muß ich heute auch nicht. Ich mache mich auf zum NanbamParks, einem geschwungenem Hochhauskomplex, in dem ich am 7.7. nur kurz mal reingeschaut habe.Das gesamte Dach des Einkaufzentrums Nanba Parks macht seinem Namen alle Ehre und ist komplett begrünt, außer direkt um den Tower. Man kann auf niedlichen Holztreppen zwischen einem kleine Flüsschen auf- und absteigen nd zwischen den mit Beschreibung gekennzeichneten Büschen, Bäumen und Blumen umherwandern. Wenn man sich nicht zur Skyline umdreht und den Stadtlärm ausblendet, könnte man meinen man befindet sich auf einer Südseeinsel voller kleiner Vögel die sich emsig um irgendetwas streiten und durch die Blätter jagen. Bänke sind hier vereinzelt zu finden, so dass man wirklich ein Stück vom Waldpark für sich zu haben scheint, bis der nächste Besucher vorbei schlendert. Rasen ist rar. Hier wurden vor allem dickblättrige Büsche und Bäume als Sichtschutz gepflanzt. Alles ist sehr gut gepflegt, einige Pflanzen blühen und es gibt viele Insekten und kleine Vögel. Vom Park kommt man mühelos wieder ins Einkaufszentrum zurück und einige Cafes haben ihre Stühle unter die Bäume gestellt. Diese Anlage über mehrere Etagen ist wirklich sehr gut gelungen und beruhig die geplagte Städterseele. Man kann sich auf eine Bank setzen und zwischen dem Taito Space-Invader, dass über die Büsche lugt oder einer Baumgruppe mit Büschen als Blickfang wählen. Nur die Züge hört man noch. Der Kühle Schatten tutnungemein gut und viele Japaner sitzen und liegen hier zur Entspannung auf den Bänken.Das Parks ist wirklich ein toller Komplex. Überall stehen sofas und Sitzgelegenheiten, aber nicht zu viele auf einmal und immer mit genug Abstand. Ich habe ein Sofa ergattert. Draußen werden auf einem riesigen Bildshirm Trailor gezeigt, die ich von hier aus durch die großen Glasscheiben sehen kann. Das Geländer ist genau so angebracht, dass es die sicht nicht stört. Aus den großen Steinfassaden hängen überall Große Efeuranken herunter, in denen sich lauthals Vögel tummeln. Die Geschäfte sind besonders im Living Bereich so eingerichtet, dass man sich hinsetzen kann und denkt, man ist bei jemandem zu hause. Es stehen eingemachtes Obst in großen Gläsern und Offene Kekse herun, bei denen jeweil von einem Keks pro Schüssel oder Teller etwas abgebissen scheint. Alles ist zu einem guut aussehendem Ganzen zusammengesetzt. Und wenn Gartenzeug verkauft werden soll, dann wird eine Gartenecke mit Wand und allem Drum und Dran hergezaubert und es sieht aus wie neben einem Schuppen. Das Konzept von "fühl dich wohl und sieh wie schön Man es haben könnte" schafft eine angenehme und entspannte Atmosphäre und man hat die ganze Zeit das gute Gefühl etwas dazuzulernen. Die liebevoll selbstgemachte Deko trägt da einen nicht unbedeutenden Teil bei. Nix da vorgefertigte Poster und gut ist. Man sieht die Liebe und Hingabe in jedem Schild, das nicht nur kurnstvoll von Hand geschrieben ist. Shilder sind auch durch Aufkleber, kunstvollgemusterte Klebebänder, aufeinander kleben mehrerer Schilder und umhäkeln (Das ist kein Witz! In Accessoirshops sind einige Auslagen mit einem stehenden Rand umhäkelt und es gibt sogar gehäkeltes Klebeband, was auf einigen Schildern zu sehen ist.) oder aufkleben von Soff in die dritte Dimension befördert wird. Das macht die Schilder interessant. Sie sehen aus verschiedenen Perspektiven immer ein wenig anders aus und sind dank ihrer selbstgemachten Note sehr sympathisch. Das hebt sich von den steril wirkenden Ein-Wort-Plakaten großer westlicher Läden ab. Das handgemachte Flair kommt eindeutig von den kleinen Behelfslösungen und erzeugt beim Betrachter den Anschein, als ob man es auch selbst machen könnte: kein gedruckter schwarzer Rahmen, sondern ein mit Edding ausgemalter Rahmen, statt 3DBuchstaben aus einem Guß werden so lange Kartonbuchstaben der gleichen Form aufeinander geklebt, bis die Höhe der Tiefe entspricht. Bei einer Animation für ein Feuerwerk wird kein bis ins letzte Detail explodierendes Feuerwerk genommen, sondern einfach fertig explodierte Feuerwerkssterne, die dann vergrößert werden, bis sie sogar völlig verpixelt sind. Nett. Man sieht was man sehen soll. Fertig aus. Ist mir sympathisch. Besonders das der Perfektionismus auf z.B. Sauberkeit übertragen wird. Die Gänge und Plätze im Parks sehen aus wie geleckt.10.7.2012 Endlich mal SaganoLustiger T-Shirt Spruch des Tages: "Do you read me?" Ich sitze zwischen Bambuswald und Teich am wohl kleinsten und niedlichsten Bahnhof in Japan, dem Arashima Eki. Gerade bin ich durch den kühlen Schatten des Arashiyama Bambuswaldes gelaufen und ich muss sagen, es ist wirklich brüllend heiß heute. Es ist schon 3 Uhr nachmittags und ich habe erst ein kleines Reisbällchen gegessen und dafür schon zwei Softeis vertilgt. Ab und an bekomme ich Hunger, aber beim Anblick von Essen verkrümelt er sich ganz schnell wieder. Die schwüle Hitze macht mir zu schaffen und mein Hanky (Handkerchief aus ist schon ganz nass. Puh. Hier fährt eine süße kleine Bimmelbahn namens Romantik Train die Touristen auf den Berg und wieder runter. Ich muss schon sagen, dass Japaner extrem lauffaul sind. Die Bahn ist an den Seiten offen es scheint schön luftig zu sein. Hmm. Ob das Teil zum JR Bahnhof fährt?Heute ist Kyoto an der Reihe. Die S-Bahn hat mich von Osaka nach Kyoto gebracht und mein erstes Ziel war der Bambuswald bei Sagano/ Arashiyama. Den wollte ich mir schon lange ansehen, habe aber nie recht die Zeit gefunden. Er ist wirklich schön, entspricht aber in keinster Weise diesen Nachbearbeiteten Bildern, die man überall findet. Es gibt ein paar Wanderwege durch den Wald. Die Schilder sind mit Kilometern oder Minuten Fußweg beschrieben. Der längste Weg soll 15 Minuten dauern. Hier ist alles nicht so it auseinander. Deswegen befürchte ich, dass die Zugfahrt zum JR Bahnhof von hier aus nur ein oder zwei Minuten dauern würde. Da ich mich wieder mal in großen Kreisen meinem Ziel angenähert habe, bin ich schon ein halbes Mal um den Wald rumgelaufen, bis ich einen Eingang gefunden habe, den ich nicht ignoriert habe.11.7.2012Gestern ist es nicht mehr spät geworden, weil ich heute morgen um 7:15 an der Namba Station den Zug nach Matsue (zwei mal umsteigen) genommen habe. In der entlegenen Provinz Shimane gibt es viel Reisanbau und in der Präfektur-Hauptstadt Matsue auch ein Schloss, dass ich mir mit Susanne ansehe, die hier das Auslandsjahr Ihres Japanologiestudiums absolviert. Heute ist es wieder brüllend heiß und nach dem Mittagessen im 100¥en Kaiten-Sushi, in dem es merkwürdigerweise Ebi-Tempura (Frittierte Ariesengarnele) als Sushi gibt, schleppen wir uns ins Matsue Schloss/Burg. Das Schloss ist ein innen angenehm kühles Gebäude aus dicken Kiefernbalken errichtet. Das oberste Stockwerk erreichen wir über viele, steile Treppen und hier weht ein erfrischend kühler Wind. Das Stockwerk ist eine Aussichtsplattform und es die Fensterbänke sind so breit, dass man sich gemütlich an die Seiten setzen kann. Von dort oben hatten wir einen tollen Ausblick auf den großen See,der dem Zweiten Kanji von Matsue sein Wassersymbol eingebracht haben wird. Entspannt sind wir in ein Einkaufszentrum neben dem Bahnhof zurück gekehrt und haben eine kleine Kuriosität gekauft und zu Abend gegessen. Da Matsue für seine Muscheln bekannt ist, habe ich Omuraisu mit Muscheln gegessen. Omuraisu ist eine Kugel Ketshup-Reis, die in ein Omlette eingewickelt ist. Um dieses einfache japanische Gericht hatte ich bisher einen Bogen gemacht, weil es mit wenig einfallsreich erschien, aber es kann einem gut gewürztem Reisbällchen mit leckerem Inhalt schon das Wasser reichen. Ein Ketchup-Fan bin ich allerdings nicht gerade.Jetzt sitze ich wieder im Zug nach Okayama um da den Zug nach Hiroshima zu nehmen. Diesmal habe ich sogar 11 Minuten zum Umsteigen, auf der Hnfahrt habe ich die Züge schon in 9 Minuten gewechselt bekommen. Dass ich einfache Schriftzeichen lesen kann, ist ein echt Vorteil.Leider hat mein Besuch in Matsue nur 7 Stunden gedauert, das was ich von der Stadt gesehen habe ist einen zweiten Besuch Wert: Auf dem See könnte man noch Boot fahren. Leider ist Matsue so weit weg vom Geschehen und die Unterkünfte recht teuer, wenn man ein anständiges Zimmer sucht, dass es noch eine Weile dauern kann bis ich wieder auf den Geanken komme nach Matsue zu fahren.12.7.2012Oh mann. Es ist halb ein Uhr nachts und ich bin endlich im Miyajima Backpackers ins Bett gekrochen. Zum Glück war noch eine Vertretung ander Rezeption und ich musste auch nicht die ganzen Nächte ohne Beleg bezahlen, sondern nur die eine heute. Den Rest mache ich morgen früh. Japaner sammeln halt alle ihre Schäfchen noch ein. Hier nieselt es die ganz Zeit und zum Glück ist es vom Bahnhof bis hierher nur ein zwei-bis-drei-Minuten-Weg. Die Orientierung auf dem Hiroshima Bahnhof fand ich da schon etwas schwieriger, aber um Glück habe ich gleich die nächste Bahn erwischt. Das Miyajima Backpackers liegt direkt neben der Fähre zum Weltkulturerbe, die ich dank JR Pass so oft benutzen kann wie ich will. Wow! Näher dran ist nur noch das Hotel nebenan. Das ist ja so toll. Und lustig, dass immer Regenwetter ist, wenn ich hier ankomme, überall woanders aber immer die Sonne scheint, wenn ich da bin.Ich kann es kaum abwarten bis morgen. Ob es wieder regnet? Dann sind die tollen Nebelschwaden wieder da, die Miyajimas Berge schon beim letzten Bsuch wie in Zuckerwatte getaucht hatten und aus denen das berühmte rote Toori wie aus dem Nichts getreten war. Hach. Das wird schön.Mein Hostel ist eine niedliche Herberge mit 6 Betten pro Zimmer, vielen nach Geschlecht getrennten Duschen und Toiletten und einem Heißwasserapender, an dem man sich mit kostenfreien Teebeuteln eine Tee zapfen kann. Alles ist gepflegt und heimelig. Das Bett ist allerdings hart und wir sind sehr viele Leute hier. Lustigerweise ist mein Zimmer heute Nacht nur von mir bewohnt. Ich hab aber auch immer so ein Glück! :D Überall hängen Hinweisschilder, dass ab 22 Uhr geschlafen werden soll und alle flüstern. Hier herrscht eine nette Atmosphäre und Preis und Lage stimmen auch. Gute Nacht.13.7.2012Heute habe ich es ruhig angehen lassen und habe im Regenwetter eingelegten Knoblauch und ein paar Mitbringsel eingesammelt. Mein obligatorisches Ei durfte nicht fehlen und die zwei gegrillten Muscheln auch nicht. Mein Gott waren die lecker. Ich hätte noch mehr gegessen, wenn ich noch Hunger gehabt hätte. Dann bin ich auf eine kulinarische Kuriosität gestoßen: Das frittieren von süßen Sachen kenne ich bis jetzt nur asu Edinburgh, wo auch mal Mars-Riegel in der Friteuse landen. Auf Itsukushima landen auch die süßen, wie Ahornlaub geformten, verschieden gefüllten Süßigkeiten im Tempurateig um anschließend frittiert zu werden. In argem Zweifel, ob ich das probieren sollte, bin ich bestimmt drei mal an dem Laden vorbeigegangen bin ich reingegangen bin und gefragt habe,mon die Füllung nicht vielleicht eine deftige sei. Nein, sie ist süß wie immer. Also habe ich mein Lieblingsmomiji mit Vanillefüllung frittieren lassen und ich muss gestehen es war sehr lecker. Fett ist es wohl egal welche Geschmacksrichtung es umschließt. Vom Regen habe ich noch in einer großen hölzernen Halle (Senjokaku) Unterschlupf gesucht, in der man gut ausspannen kann. Sie liegt oberhalb des Istukushima Schreins und bietet in allen Richtungen einen schönen Ausblick auf die Insel, einmal auf d Toorii, dann auf den Schrein, den Strand und auf die Wälder.Am Abend bin ich mit zwei Spanierinnen aus meinem Zimmer noch einmal übergesetzt und wir haben uns die Insel und das angeleuchtete Toorii bei Nacht angeschaut. Danach sind wir Okonomiyaki essen gegangen. Ein Okonomiyaki nach Art der Region: Gefüllt mit Nudeln, Schrimps und ich hab noch Shisoblätter dazugenommen. Echt lecker und mal was anderes, als die Teigklumpen aus der Kansai-Region (Osaka, Kyoto).14.7.2012Gerade sitze ich in der Kühlbox auf dem Bahnhof Kokura und warte auf meinen Anschlusszug namens Sonic 23. Dieser unterkühlte Warteraum ist ein guter Schutz gegen die Hitze draußen, aber nur wenn man eine Jacke dabei hat.Wegen des vielen Regens ist eine Bahn in Hiroshima ausgefallen und ich bin spät dran für Beppu. In die Katastrophenregion führt meine Reise eh nicht, aber da Teile der Präfektur Fukuoka evakuiert werden sollen, habe ich Fukuoka von meiner Liste der Reiseziele kurzerhand gestrichen. Deswegen fahre ich jetzt noch nach Beppu und übermorgen dann schon zu Chelsea nach Kagoshima, wo es auch regnen soll. Aber dann bleiben mir noch zwei Tage vom JR Railpass und ich kann mir vielleicht Miyazaki ansehen.Beppu ist ein wunderschönes Städtchen. An jeder Ecke gibt es einn Onsen und die Leute hier sind wirklich nett. Hier werde ich auf jeden Fall einmal eine ganze Woche verbringen. Im YouMe Einkaufszentrum gibt es ein unglaublich gutes 100¥en Kaiten-Sushi, es herrscht ein tropisches Klima und es gibt tolle Sehenswürdigkeiten. In einer davon sitze ich gerade auf einem kleinen Aussichtspunkt: Bei der Umi (Meer) Jigoku (Hölle). Die Höllen in Beppu sind eigentlich Onsen, aber in Onsen badet man und weil diese hier über 50 Grad heiß sind, heißen sie eben Höllen. Lustigerweise haben sie auch unterschiedliche Farben. So ist diese Meereshölle türkisblau, die Schlammhölle ist graubraun, die Bluthölle ist rot, die Berghölle ist von schroffen Felsen durchklüftet und in der Dämonenberghölle wimmelt es von Aligatoren. In Japan "wimmelt es" sowieso immer von Tieren, weil ihnen nicht der Platz zum Leben gegeben wird, den sie eigentlich bräuchten: über ein Dutzend riesiger Karpfen (bestimmt um die 7kg) in einem Teich von 3m Durchmesser. Kein Wunder, dass man sie immer sieht.Heute scheint die Sonne und die Zikaden üben ihre Lärmbelästigung aus und eine Ameisenstraße führt über mein iPad? Was zum... Argh! ... Ok. Ameisen weg. Was soll das denn? Das kann man doch nicht essen! Dumme Tierchen.Zum Glück hat der Regen aufgehört und ich fahre heute trotzdem nach Kagoshima runter. Der Weg ist nicht mehr lang. Blöderweise ist der direkte Weg viel, viel zeitaufwendiger, weil die kleinen Local Züge den Shinkansen nicht das Wasser reichen können in Punkto... wahrscheinlich bei allem... Kyushu wird allerdings von vielen, kleinen, niedlichen Zügen befahren und eine Zugreise durch Kyushu würde sich für Romantikzugliebhaber sehr lohnen.Jetzt haben die Ameisen meine Handtasche entdeckt... und mich. Nervige kleine Biester.Die Luft hier ist einfach fantastisch. Wegen der Quellen riecht es ein wenig nach Schwefel und es dampft weiß aus allen Ecken und Enden. Die Japanischen Familien sind unterwegs und den Kindern wird alles gezeigt. Im Bus habe ich bemerkt, dass eine Familie eine Art Freipass für die Busse und die Quellen hatte. Ich hatte mich schon gefragt, wie sich die Japaner das japanische Freizeitangebot leisten können. Aber wenn es für alle mögliche Coupons gibt, dann geht das schon eher. Auch ich habe einen Coupon dabei. Für Touristen gibt es in einigen Städten Japans sogenannte Welcome Coupons, mit denen man günstig oder kostenfrei bestimmte Sehenswürdigkeiten besuchen kann. Wenn der ¥en so teuer ist wie jetzt gerade, macht das schon einen großen unterschied. Zur Zeit ist im Vergleich zu meinem günstigsten Urlaub 100¥ = 0,60€ der Yen fast doppelt so teuer. Naja. Vielleicht wird es ja irgendwann wieder besser für den €uro stehen.Ich mache mich dann mal langsam auf den Weg nach Kagoshima. Der Sitzplatz will noch reserviert werden und mein Koffer zum Bahnhof gerollt werden.Bis später.16.7.2012Heute ist mein erster Tag in Kagoshima und es war sehr sonnig und heiß. Ich bin Chelsea shoppen gegangen, weil sie das Glück hat in japanische Klamotten zu passen und dann haben wir noch Omuraisu zum "Mittag" gegessen. Das war so um 16 Uhr. Wir haben uns nach der durchsungenen Nacht und dem sehr nassen Heimweg (es schüttete auf einmal wie aus Eimern, was aber normal ist für diese Gegend) erst mittags aus dem Bett geschält. Es ist wirklich nheimlich heiß hier und ich schmelze dahin. Chelsea ist so ein harter Energiesparer, dass sie komplett auf die rettende Klimaanlage verzeichtet. Blöderweise ist die Isolation hier so schlecht, dass ein einmal abgekühlter Raum schnell wieder die Außentemperatur annimmt, wenn man nicht "nachkühlt".Morgen geht es nach Ibusuki, einem berühmten Sandbad und dann ist mein JRPass auch schon abgelaufen und mein entspannender Sommerurlaub beginnt. Jetzt lese ich erst einmal die Broschüren für Kagoshima und finde darin hoffentlich einen Strand. :)17.7.2012Ich bin auf dem Weg zu den Sandbädern in Ibusuki und im Zug werde ich ziemlich durchgeschüttelt. Der hüpft so hoch, dass ich mein iPad festhalten muss, damit es nicht davonfliegt. Meine Fresse. Mal sehen ob wir noch ankommen, oder ob der Zug einfach von den Gleisen hoppelt... Ist ja nur noch ine Stunde Fahrt. Mein armes Hinterteil. :/Angekommen in Ibusuki (gesprochen Ibus'ki) bin ich am Meer entlang zum Sandbad geschlendert. Blöderweise haben die Japaner hier den Meerblick gut verbaut, aber es gibt auch keinen wirklichen Strand hier, sodass eine schöne Sicht auf die Betonwellenbrecher auch irgendwie egal ist. In dem Sandbad habe ich mich dann in einen Yukata (leichter, einlagiger Kimono) eingewickelt nd bin zum Strand runter. Dort habe ich mich in eine Kuhle gelegt und wurde mit heißem, schwarzen, sehr grobem Sand zugeschaufelt. Das ist mal was anderes. Es war schön warm, aber am Hintern wurde es ein wenig heiß mit der Zeit. 12 Minuten habe ich mich im Sand "gebadet", der Sand drückt schon ganz schön auf den Körper. Ich habe meinen Puls überall gespürt und atmen war auch etwas anstrengender als sonst, aber nicht unangenehm. Für Klaustrophobiker ist es auf jeden Fall etwas, denn wenn es einem zu eng wird, setzt man sich einfach hin und dr Sand perlt von einem ab. Es ist halt nur Sand. Der Kopf wird vorm zubuddeln liebevoll vom Schaufelnden in das mitgebrachte Handtuch eingewickelt, sodass Haare und Kopfhaut nicht mit dem Sand in Berührung kommen. Nach dem Bad ging es ab unter die Dusche und dann noch in das angeschlossene Onsen, in dem ich besonders das Kalswasserbecken auf mich wirken lassen habe. Es ist nicht nur im Sommer mein absoluter Liebling.Im Onsen habe ich Yotuse kennen gelernt, die mit dem Auto in der Gegend ist und bis 9 Uhr die Zeit totschlagen muss, weil erst dann ihre Freundin vom Hotel Feierabend hat. Also war sie so nett und hat mich zum Abendessen mit in die nächste Stadt gefahren. Es gab Somen (Nudeln) mit einer hellen Misosuppe, in der ein großes leckeres Stück gekochter Karpfen schwamm, dazu eine in Salz gegrille Forelle und Inari (Reis in leckeren Tofutaschen). Die Forelle war recht klein, aber in den Becken dort sahen alle Forellen recht klein aus. Das Karpfenbecken haben wir nicht gesehen. Die Somen werden auf eine ganz eigentümliche Art und Weise gegessen: Sie sind kalt und werden abgetropft in einem Platiksieb in die Tischmitte gestellt, wo sie von einem Strom aus Wasser, der die ganze Zeit im Kreis fließt, umringt ist. Man nimmt die Nudeln und gibt sie in das rotierende Wasserbecken. Dann mixt man erst einmal in einem kleinen Becher Sojasauce, Lauchzwiebelstückchen, Wasabi und Wasser zu einem Nudeldip. Seine Stäbchen hält man dann in den Wasserstrom, wo er vorbeihuschende Nudeln abfängt. Dann hebt man seine Nudeln in den Dip und ißt sie. Das ganze ich ein recht lustiges Spektakel, dass sich nach Yotsues Auskunft bei Familien mit kleinen Kindern besonderer Beliebtheit erfreut.Mir hat es auch Spaß gemacht, aber ich muss sagen, dass die Portion ganz schön groß war, und dass wir bei den letzten Nudeln wirklich kämpfen mussten. Puh.Zum Schluss hat mich Yotsue noch zum Bahnhof gefahren. Blöderweise fahren die Bahnen nicht wirklich oft, sodass ich erst sehr spät abends zu hause war. Das kann auch an dem einen Bahnhof gelegen haben, den Yotsue und ich aus irgend einem mir nicht erfindlichen Grund ausgegaben haben: Er bestand aus einem Gleis, einem Schild und einem Parkplatz. Nagut, der Parkplatz hatte auch noch ein Schild, aber das war's dann. So ein Müll! Ich habe es aber trotzdem nach hause geschafft, obwohl dort die Züge nur alle 2:30 Stunden gefahren sind.Nach einem Eis und dem Auspacken von Chelseas Paket, lernt Chelsea noch für ihre Prüfung morgen: Ganbatte ne! Heute nacht soll ein Taifun die Küste streifen, mal sehen wie das Wetter wird. Ich habe gelesen, dass meine Lieblings Mangaautorin zwei neue Manga rausgebracht hat. Vielleicht kämpfe ich mich dann einfach nur zum Buchladen durch und lese den tag über.Gute Nacht.18.7.2012Ein Tag am Kagoshima Mitte BahnhofDer Bahnhof Kagoshima Mitte ist riesengroß, hat ein eigenes Kino und ein sechsstöckiges Einkaufzentrum auf der einen Seite, ein Riesenrad auf dem Dach und ein paar kleine Läden auf der anderen Seite. Im Bahnhof selbst gibt es eine Fressmeile und etliche Souvenirshops. Da es mir in Kagoshima mangels Strand langsam zu heiß wird, habe ich mich in dieses gut klimatisierte Reservat geflüchtet und das Einkaufzentrum erst einmal durchforstet. Ganz unten nd ganz oben gibt es wie in allen japanischen Einkaufshäusern Restaurants und Frischemärkte. Also habe ich mich erst einmal durch die hiesiensezialitäten gekostet und die leckersten Reisbällchen gegessen, die ich jemals hatte: Erst mal waren sie mit Bohnen oder Sauce gewürzt, dann mit allerlei Gemüse gefüllt und saßen sehr appetitlich anzusehen wie in einem Boot in Inari-Taschen (leicht süßliche Taschen aus Tofu). Als Nachtisch habe ich süße Klebreisbällchen und unheimlich fluffigen Klebreiskuchen (keine Ahnung, wie sie den machen) gegessen.Da mir Chelsea so leid tat, weil ihre Nachricht, dass ich ihr Müsli mitbringen soll, erst in Japan erreicht hatte, habe ich auch gleich im Importladen Müsli gekauft. Da sind einige Sachen echt günstiger als in Deutschland.Die nächsten Stockwerke sind vollgestopft mit Klamottenläden und Schmuckshops. Da ich beides schon gekauft habe, bin ich durch die Makeupabteilungen schnell nach oben zum Riesenrad gefahren. Unglaublich: Japanerinnnen benutzen jede Menge MakeUp um bleicher zu werden. Zum Glück habe ich hier mal etwas Farbe bekommen. Die bleiche ich mir doch nicht gleich wieder weg! Das Riesenrad ist wirklich groß und eins von der Sorte, dass ganz langsam dafür immer fährt. Dem armen Gondelbesitzer musste ich erst einmal beichten, dass ich allein fahre und die zweite am Automaten gezogene Karte für eine zweite Runde gedacht ist.Der Blick auf Kagoshima ist recht unspektakulär: Häuser, Straßen, ein architektonisch cooles Gebäude, ein aktiver Vulkan, der andauernd Asche spuckt und sich damit selbst vernebelt und dann sind da noch die Shiden, die kleinen Straßenbahnen, die immer nur aus einem einzigen Wagon bestehen. Die sind echt niedlich. Für die zweite Runde reichten mir die Gondelbesetzer ein kleines Fernglas in die Kabine, so dass ich die Fähre zur Vulkaninsel sehen konnte und ein paar Palmen auf dem Berg dem Vulkan gegenüber. Oben auf dem Riesenrad kann man sich vom kühlen, starken Wind die Frisur durcheinander wirbeln lassen. Ein toller Kontrast zur schwülen Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit.Im Kino des Amu Palace habe ich mir dann einen Film, angesehen, für den im ganzen Einkaufszentrum geworben wird: Er heisst "Brave Hearts" und handelt von der Japanischen Küstenwache, die todesmütig 400 Leute aus einem Flugzeug rettet, dass wegen einer Beschädigung durch seine eine abgebrochene Turbine nicht mehr gerade aufsetzen kann und deswegen im Meer landen muss. Da die Turbine unter anderem ein großes Loch in den Cargoraum gerissen hat, beginnt das Flugzeug auch noch ziemlich schnell zu sinken, und der Pilot wird noch unter Wasser aus dem Pult geschweißt. Blöderweise geht das Flugzeug mit einem der Rettungsleute von der Küstenwache unter... Ein cooler Film, den ich leicht verstehen konnte mit sehr guten Special Effects.